SEO im Kontext von ChatGPT & Perplexity: Wie Inhalte gefunden werden

Beim Thema SEO für ChatGPT geht es darum, Webinhalte so aufzubereiten, dass KI-Systeme wie ChatGPT sie als vertrauenswürdige Informationsquelle nutzen. Statt wie bisher nur auf Keywords für die Google-Suche zu optimieren, liegt der Fokus darauf, klare, präzise und sauber strukturierte Antworten zu liefern. Ziel ist es, dass diese direkt in den Dialogen der KI auftauchen.
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Jonas Possin

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Inhaltsverzeichnis

Was KI-Systeme für die Suche bedeuten

Die Art, wie wir nach Informationen suchen, verändert sich. Früher gab uns Google eine Liste mit blauen Links. Heute bekommen wir immer häufiger direkte Antworten, die von Systemen wie ChatGPT oder Perplexity zusammengefasst werden.

Diese Entwicklung stellt die Regeln der Suchmaschinenoptimierung auf den Kopf. Es geht nicht mehr nur darum, auf Platz eins zu ranken. Das neue Ziel ist es, zur Quelle für die Antwort der KI zu werden.

Diese neuen Systeme basieren auf Large Language Models (LLMs). Sie durchsuchen das Internet nach verlässlichen Informationen, um dialogorientierte Antworten zu erstellen. Ein Beispiel, wie KI bereits in den Arbeitsalltag integriert wird, ist der Microsoft 365 Copilot.

Auch wenn Google mit über 90 % Marktanteil noch dominiert, nimmt die Nutzung von KI-Modellen schnell zu. Schätzungen für 2024 gehen davon aus, dass ChatGPT bereits rund 37,5 Millionen Suchanfragen pro Tag verzeichnet. Google kommt im Vergleich auf etwa 14 Milliarden. Diese Zahlen zeigen eine klare Verschiebung, auf die sich jede SEO-Strategie einstellen muss.

Das folgende Schaubild macht das Verhältnis deutlich:

Wie ChatGPT und Perplexity Inhalte bewerten

Wer in Systemen wie ChatGPT und Perplexity sichtbar sein will, muss umdenken. Die reine Optimierung auf Keywords, wie wir sie aus der klassischen SEO kennen, reicht hier nicht aus. Diese neuen KI-Modelle bewerten Inhalte anders. Ihr Ziel ist es, die eine, absolut vertrauenswürdige und präzise Antwort auf die Frage eines Nutzers zu finden.

Dabei spielen vor allem zwei Dinge eine Rolle: Autorität und die Qualität der Information. Inhalte müssen nicht nur fachlich korrekt, sondern auch klar und verständlich aufbereitet sein. Ein technischer Faktor, der dabei hilft, sind strukturierte Daten.

Der Wert von strukturierten Daten

Strukturierte Daten, die man meist über Schema.org einbindet, geben der KI den nötigen Kontext. Ohne sie müsste die KI den Kontext mühsam aus dem Text ableiten. Man übersetzt quasi den Inhalt seiner Webseite in eine Sprache, die Maschinen sofort und unmissverständlich verstehen.

Das hilft der KI, wichtige Elemente wie Personen, Orte oder Produkte richtig einzuordnen und die Relevanz der Informationen besser einzuschätzen. Ein solides Fundament für die LLM Sichtbarkeit ist ohne saubere strukturierte Daten kaum noch denkbar. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Leitfaden zur KI-Sichtbarkeit.

Praktische Strategien für Ihre LLM-Sichtbarkeit

Um in den Antworten von KI-Systemen wie ChatGPT oder Perplexity aufzutauchen, reicht klassisches SEO nicht mehr. Sie müssen Ihre Inhalte gezielt als verlässliche, zitierfähige Quelle positionieren. Es geht darum, Autorität und Vertrauen nicht nur für Google, sondern auch für die Algorithmen der Sprachmodelle zu signalisieren.

Eine wirksame Methode dafür ist die Erstellung von Inhalten im Frage-Antwort-Format. Überlegen Sie sich, welche konkreten Fragen Ihre Zielgruppe stellt, und liefern Sie darauf präzise und direkte Antworten. Klare, gut strukturierte Informationen werden von LLMs gut aufgenommen.

Einzigartige Daten und starke Autorensignale

Was macht Ihre Inhalte für eine KI besonders wertvoll? Informationen, die sie nirgendwo sonst findet. Bieten Sie einzigartige Daten, eigene Studienergebnisse oder exklusive Einblicke aus Ihrer Praxis. Das macht Ihre Website zu einer unersetzlichen Quelle.

Genauso wichtig sind starke E-E-A-T-Signale (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness). Pflegen Sie Ihre „Über uns“-Seite und erstellen Sie detaillierte Autorenprofile. Zeigen Sie klar, wer hinter den Inhalten steht und welche Expertise diese Person mitbringt.

E-E-A-T ist kein reines Google-Konzept mehr. Auch LLMs suchen nach Signalen, die die Glaubwürdigkeit einer Quelle untermauern. Starke Autorenprofile und eine transparente Unternehmensdarstellung sind daher unerlässlich für die Sichtbarkeit in KI-Antworten.

So wird ChatGPT zu Ihrem SEO-Werkzeug

Statt nur Inhalte für Suchmaschinen zu optimieren, können wir den Spieß auch umdrehen. ChatGPT ist ein nützliches Werkzeug, das viele SEO-Aufgaben beschleunigen und verbessern kann. Wer es richtig einsetzt, gewinnt an Effizienz.

Denken Sie an die vielen kleinen, zeitaufwendigen Aufgaben: Keyword-Recherche, Entwurf von Gliederungen, Texten von Meta-Titeln oder Erstellen von Schema-Markups. All das lässt sich mit gezielten Anweisungen, den sogenannten Prompts, fast automatisieren.

Prompts, die in der Praxis funktionieren

Ein guter Prompt ist der Schlüssel. Er muss klar, präzise und voller Kontext sein. Eine vage Frage wie „Gib mir Keywords“ führt zu nichts. Es braucht mehr Details.

Hier sind zwei Beispiele, wie Sie es im Alltag machen können:

  • Für die Keyword-Recherche: „Erstellen Sie eine Liste mit 10 Long-Tail-Keywords für einen Blogartikel zum Thema ‚nachhaltige Kaffeebohnen‘. Die Zielgruppe sind umweltbewusste Kaffeetrinker in Deutschland, die online nach Spezialitäten suchen.“
  • Für Meta-Beschreibungen: „Schreiben Sie drei verschiedene Varianten für eine Meta-Beschreibung (maximal 155 Zeichen) für einen Artikel mit dem Titel ‚Die besten Wanderwege im Harz für Familien mit Kindern‘.“

Die Popularität von ChatGPT ist auch in Deutschland deutlich. Weltweit verzeichnete die Seite im Mai 2024 5,5 Milliarden Besuche. Obwohl es keine genauen Zahlen für Deutschland gibt, ist der Einfluss auf die Informationssuche spürbar. Mehr zu den globalen ChatGPT-Statistiken finden Sie bei electroiq.com.

Die Fähigkeit, KI als Werkzeug zu nutzen, wird immer wichtiger für den Erfolg im SEO. Wenn Sie mehr über die Verbindung von Google und künstlicher Intelligenz erfahren möchten, finden Sie Details in unserem weiterführenden Artikel.

Die Ergebnisse messen: Wie prüft man den Erfolg im KI-Zeitalter?

Woher wissen Sie, ob Ihre Bemühungen für eine bessere Sichtbarkeit in Sprachmodellen wirken? Die klassischen Metriken wie Rankings oder Klickraten erzählen hier nur die halbe Wahrheit. Das Messen des Erfolgs im Kontext von SEO für ChatGPT steckt noch in den Anfängen, aber es zeichnen sich neue Wege ab.

Ein starkes Indiz ist die Zunahme von direkten Markensuchen. Stellen Sie sich vor, Ihre Marke wird immer wieder in den Antworten der KI als verlässliche Quelle genannt. Nutzer fangen dann an, gezielt nach Ihnen zu suchen. Diesen Anstieg an “Branded Search”-Anfragen können Sie in der Google Search Console nachverfolgen.

Neue Metriken und Werkzeuge

Erste spezialisierte Tools fangen an, gezielt zu erfassen, wie oft eine Marke in den Antworten von Systemen wie ChatGPT auftaucht. Diese Kennzahl – die Markennennungen in KI-Antworten – wird in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Es geht nicht mehr nur darum, schnellen Traffic zu generieren. Das neue Ziel ist, als Autorität im “Gedächtnis” der KI und damit auch der Nutzer verankert zu sein.

Der Fokus verschiebt sich weg von reinen Klickzahlen hin zur qualitativen Präsenz. Das Ziel ist es, die erste und vertrauenswürdigste Antwort auf eine Frage zu werden – egal, ob sie von einem Menschen oder einer Maschine gestellt wird.

Die Suche wandelt sich. Themen wie multimodale Suchen, bei denen Text, Bild und Sprache kombiniert werden, rücken stärker in den Vordergrund. Eine flexible Strategie ist daher wichtig, ähnlich wie bei der Optimierung im E-Commerce. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag zum Thema SEO für Online-Shops. Am Ende bleibt SEO das, was es immer war: ein kontinuierlicher Prozess der Anpassung.

Fragen & Antworten rund um SEO und ChatGPT

In der Praxis tauchen oft die gleichen Fragen auf, wenn es darum geht, wie man Inhalte für KI-Systeme optimieren kann. Hier sind die wichtigsten Antworten.

Kann man für ChatGPT überhaupt SEO machen?

Ja, aber es ist ein anderer Ansatz als beim klassischen Google-SEO. Statt auf Platz 1 für ein Keyword zu zielen, geht es darum, die vertrauenswürdige Quelle für die Antworten der KI zu werden.

Das erreicht man nicht mit alten SEO-Tricks, sondern mit exzellenten, klar strukturierten Inhalten und starken Autoritätssignalen (Stichwort E-E-A-T). Im Grunde geht es darum, dass die KI Sie als Experten für ein Thema ansieht.

Welche Inhalte funktionieren für LLMs am besten?

Inhalte, die klare Antworten auf konkrete Fragen liefern, sind sehr wertvoll. Alles, was komplexe Themen einfach erklärt oder einzigartige Daten bietet, hat einen Vorteil.

Formate wie detaillierte FAQs, Glossare oder ausführliche Anleitungen eignen sich gut, weil KIs die Informationen darin einfach verarbeiten und als Fakten nutzen können.

Der entscheidende Gedanke ist die Langlebigkeit. Guter Content, der es einmal in die Wissensbasis einer KI geschafft hat, kann dort über Jahre als Quelle dienen und Ihre Autorität festigen.

Verdrängt die KI-Suche bald die klassische Google-Suche?

Aktuell nicht. Systeme wie ChatGPT oder Perplexity sind eher eine Ergänzung und verändern, wie wir suchen – aber sie ersetzen Google nicht komplett. Es deutet darauf hin, dass wir in Zukunft beide Systeme parallel nutzen werden. Eine gute SEO-Strategie muss deshalb beide Kanäle im Blick haben.

SEO ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein ständiger Prozess, der sich an neue Technologien anpasst. Erfahren Sie mehr darüber, warum SEO kein einmaliges Projekt ist.

Wie messe ich meinen Erfolg bei der ChatGPT-Optimierung?

Das ist die knifflige Frage, denn eine direkte Messung ist noch schwierig. Es gibt aber gute indirekte Signale. Ein starker Indikator ist zum Beispiel die Zunahme von „Branded Search“-Anfragen. Wenn mehr Leute direkt nach Ihrer Marke suchen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass sie in KI-Antworten auf Sie gestoßen sind.

Gleichzeitig kommen die ersten spezialisierten Tools auf den Markt, die damit beginnen, Erwähnungen in KI-Antworten zu erfassen. Das Feld entwickelt sich hier sehr schnell.