„Linkjuice“, auch als „Linkkraft“ oder „Linksaft“ bekannt, ist ein zentrales Konzept in der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Es beschreibt die Wertigkeit und Autorität, die über einen Hyperlink von einer verlinkenden Webseite auf eine verlinkte Webseite übertragen wird. Suchmaschinen wie Google interpretieren Links als Empfehlungen oder „Stimmen“ für die verlinkte Seite. Je hochwertiger und relevanter die verlinkende Quelle ist, desto mehr „Linkjuice“ wird übertragen, was sich positiv auf das Ranking der Zielseite auswirken kann.
Die Mechanik des Linkjuice
Die Übertragung von Linkjuice erfolgt sowohl durch externe Backlinks, also Verweise von anderen Domains auf die eigene Webseite, als auch durch interne Links, die innerhalb einer Domain gesetzt werden. Die Startseite einer Webseite erhält in der Regel den größten Anteil an externem Linkjuice, welcher dann über die interne Linkstruktur an die Unterseiten weitergegeben werden sollte, um deren Sichtbarkeit zu erhöhen.
Mehrere Faktoren beeinflussen die Stärke des übertragenen Linkjuice:
- Autorität und Relevanz der verlinkenden Seite: Ein Link von einer thematisch passenden und von Suchmaschinen als autoritär eingestuften Seite ist wertvoller.
- Anzahl der ausgehenden Links: Eine Seite mit wenigen ausgehenden Links gibt pro Link mehr Linkjuice weiter als eine Seite mit vielen externen Verweisen.
- Position des Links: Links, die im Hauptinhaltsbereich einer Seite platziert sind, übertragen tendenziell mehr Linkjuice als Links in der Fußzeile oder Sidebar.
- Ankertext: Ein beschreibender und relevanter Ankertext signalisiert den Suchmaschinen den Inhalt der Zielseite.
Traditionell wurde Linkjuice nur über sogenannte „DoFollow“-Links übertragen. Links mit dem Attribut rel="nofollow" signalisierten Suchmaschinen, dem Link nicht zu folgen und keinen Wert zu übertragen. Seit 2019 behandelt Google nofollow, sowie die neueren Attribute rel="sponsored" für bezahlte Links und rel="ugc" für nutzergenerierte Inhalte (z. B. Kommentare), als Hinweise und nicht mehr als strikte Anweisungen. Suchmaschinen können diese Links nun dennoch in ihre Bewertung einbeziehen, auch wenn sie in der Regel keinen direkten Linkjuice weitergeben.
Praktische Bedeutung für die SEO-Strategie
Ein strategisches Management des Linkjuice ist für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung unerlässlich. Dies umfasst den gezielten Aufbau hochwertiger Backlinks von externen, relevanten und autoritären Domains (Off-Page-SEO) sowie die bewusste Steuerung des internen Linkflusses (On-Page-SEO).
Durch eine optimierte interne Verlinkung kann der Linkjuice innerhalb der eigenen Webseite so verteilt werden, dass wichtige Seiten mehr Linkkraft erhalten und deren Rankingchancen steigen. Seiten, die nicht primär in den Suchergebnissen ranken sollen, wie beispielsweise Impressum oder Datenschutzerklärung, benötigen in der Regel keine hohe Linkkraft. Eine durchdachte Content-Strategie, die auf die Erstellung von verlinkenswerten Inhalten abzielt, ist die Grundlage für den Erhalt von natürlichem und hochwertigem Linkjuice.



