Google stellt Antworten immer öfter direkt bereit. AI Overviews fassen oben auf der Seite zusammen, klassische SERPs liefern Links. Das verkürzt Wege, verschiebt Klicks und macht Zero-Click wahrscheinlicher. Hier lesen Sie den Unterschied im Detail – mit Vergleich, Daten und konkreten Anpassungen für SEO und Content.
Was sind AI Overviews und was sind klassische SERPs?
Um zu verstehen, was sich in der Google-Suche verändert, müssen wir die Begriffe kurz klären. Die klassische SERP ist das, was wir seit Jahren kennen: eine Liste mit blauen Links, Anzeigen und kleinen Textausschnitten, durch die wir uns selbst klicken und unsere Informationen zusammensuchen. Eigenrecherche ist hier das Stichwort.
Die neuen AI Overviews sind anders. Sie sind KI-generierte Zusammenfassungen, die direkt ganz oben auf der Ergebnisseite erscheinen. Ihr Ziel ist es, die Frage des Nutzers sofort und abschließend zu beantworten.
Der Unterschied liegt also im Kern: Klassische SERPs bieten eine Auswahl an Quellen, während AI Overviews eine fertige Antwort liefern. Gerade auf Mobilgeräten, wo Google in Deutschland einen Marktanteil von über 90 % hat, führt das immer häufiger zu sogenannten „Zero-Click“-Suchen. Die Nutzer bekommen ihre Antwort, ohne überhaupt noch eine Website besuchen zu müssen. Aktuelle Daten von luna-park.de bestätigen diesen Trend.
Diese Unterscheidung ist entscheidend, um zu verstehen, wie sich die Interaktion der Nutzer mit Google und damit auch der Einsatz von KI im Marketing von Grund auf verändern wird.
Informationssuche im direkten Vergleich
Der wohl größte Unterschied zwischen den neuen AI Overviews und der klassischen Suche zeigt sich darin, wie wir Informationen finden – und wie schnell das geht. Der Kern des Ganzen ist die Art der Suchanfrage.
Bei einer einfachen Faktenfrage wie „Höhe der Zugspitze“ liefert ein AI Overview die Antwort in Sekunden direkt über den organischen Ergebnissen. Die User-Journey ist hier sehr kurz und effizient: Frage stellen, Antwort ablesen, fertig. Ein Klick auf eine Website wird überflüssig.
Ganz anders sieht es bei komplexeren Anfragen aus, zum Beispiel bei der Suche nach der „besten Kamera für Einsteiger“. Hier spielen die klassischen Suchergebnisse ihre Stärken aus. Nutzer wollen in so einem Fall nicht nur eine schnelle Antwort, sondern verschiedene Testberichte lesen, Meinungen vergleichen und tiefer in die Materie eintauchen. Die User-Journey ist hier deutlich länger und erfordert eine aktive Recherche über mehrere Quellen hinweg. Es geht darum, sich eine fundierte eigene Meinung zu bilden – eine Aufgabe, die eine KI-Zusammenfassung nur bedingt erfüllen kann.
Gegenüberstellung: AI Overviews vs. Klassische SERPs
Um die Unterschiede im Nutzererlebnis klarer zu machen, vergleicht die folgende Tabelle zentrale Eigenschaften der beiden Ansätze.
Kriterium | AI Overviews | Klassische SERPs |
---|---|---|
Antwort-Art | Direkte, zusammengefasste Antwort | Liste mit Links zu verschiedenen Quellen |
Geschwindigkeit | Sehr schnell für einfache Fakten | Erfordert Klicks und weitere Recherche |
Nutzer-Journey | Kurz und direkt | Länger, mit mehreren Schritten |
Ideal für | Konkrete Fragen, Definitionen | Komplexe Recherche, Produktvergleiche |
Interaktion | Meist passives Konsumieren | Aktives Recherchieren und Vergleichen |
Man sieht deutlich: AI Overviews sind auf sofortige Befriedigung einfacher Informationsbedürfnisse ausgelegt, während klassische SERPs weiterhin die erste Anlaufstelle für tiefgehende Recherchen bleiben.
Klick- und Abbruchraten mit AI Overviews
Die folgenden Werte zeigen, wie sich das Verhalten auf den Seiten der Suchergebnisse mit KI-Zusammenfassung verändert.
Damit wird der Pfad kürzer – und die Entscheidung, ob überhaupt noch geklickt wird, fällt häufiger direkt auf Google. Das Diagramm macht zudem deutlich, wie AI‑Overviews das Nutzerverhalten verschieben. Nur 1 % klicken auf einen Link im KI‑Summary und 8 % wählen überhaupt noch ein Ergebnis an . Die Mehrheit beendet die Suche, wechselt zu einer anderen Website oder sucht einfach auf Google weiter – ein klares Signal für die Zero‑Click‑Tendenz.
Vom Klick zum Gespräch: Wie sich die User-Journey verändert
Mit den AI Overviews erleben wir eine grundlegende Neuordnung, wie Nutzer von ihrer Frage zur Antwort gelangen. Der bekannte, lineare Pfad – Suchanfrage, Klick auf einen Link, Besuch der Website – löst sich langsam auf. Interaktionen verlagern sich immer mehr direkt auf die Google-Ergebnisseite.
Damit wird die klassische User-Journey nicht einfach nur kürzer. Sie wandelt sich von einem reinen klickbasierten Modell hin zu einer Art direkten Konversation mit der Suchmaschine.
Das Ganze verstärkt das Phänomen der „Zero-Click Searches“. Wenn Nutzer ihre Antwort direkt in der KI-Übersicht bekommen, warum sollten sie dann noch weiterklicken? Das hat direkte Konsequenzen für den Website-Traffic und stellt die Frage, wie wir Erfolg in Zukunft überhaupt messen.
Gleichzeitig verändert sich die Erwartungshaltung der Suchenden. Die Geduld für langes Suchen und Klicken schwindet, während der Anspruch an sofortige, präzise Antworten wächst.
Die Customer Journey wird komprimierter und unmittelbarer. Unternehmen müssen ihre Inhalte so aufbereiten, dass sie nicht mehr nur für den Klick optimiert sind, sondern auch als Baustein für eine direkte Antwort in einer KI-Zusammenfassung funktionieren können.
Auch wenn Google in Deutschland mit einem Marktanteil von rund 91,98 % eine Vormachtstellung hat, prägen spezialisierte KI-Tools das Nutzerverhalten zusätzlich. Wer tiefer in diesen Wandel eintauchen möchte, findet in einer aktuellen Analyse der Suchmaschinennutzung auf seranking.com interessante Einblicke. Diese Verschiebung betrifft übrigens nicht nur die organischen Rankings, sondern hat auch spürbare Auswirkungen auf bezahlte Kampagnen (Leitfaden zu Google Ads).
SEO und Marketing im Wandel – Zeit, die Strategie anzupassen
Der Wandel hin zu KI-gestützten Antworten von Google bedeutet für Marketer eine Neuausrichtung. Es geht nicht mehr nur darum, Leute zum Klicken zu bewegen. Das neue Ziel ist es, direkt in den AI Overviews als vertrauenswürdige Quelle zitiert zu werden.
Wir müssen unseren Fokus erweitern – zusätzlich von einzelnen Keywords, hin zu semantischen Zusammenhängen und der umfassenden Beantwortung komplexer Nutzerfragen. Der Content muss so aufbereitet sein, dass eine KI ihn als die maßgebliche Antwort für ein ganzes Thema erkennt und auswählt.
Eine Nennung in den AI Overviews kann die Markenautorität stärken, selbst wenn kein direkter Klick folgt. Sichtbarkeit in der Antwort ist das neue Ranking.
Diese Entwicklung wird vom Nutzerverhalten angetrieben. Für Deutschland wird geschätzt, dass der Marktanteil von KI-gestützten Suchsystemen schon 2025 bei etwa 54,2 % liegen wird, wobei die KI-Websuche dominiert. Vor allem die jüngeren Generationen erwarten schnelle und präzise Antworten, statt sich durch Listen von Links zu klicken. Mehr Details zu diesen KI-Statistiken gibt es in einer umfassenden Analyse auf coherentmarketinsights.com.
Suche neu denken und Veränderung nutzen
Wer AI Overviews gegen klassische SERPs stellt, merkt schnell: Das eine ersetzt das andere nicht, es ist vielmehr eine tiefgreifende Weiterentwicklung. Die Zeiten, in denen SEO primär auf Klicks abzielte, gehen zu Ende. Stattdessen müssen wir es schaffen, als vertrauenswürdige Autorität direkt in den KI-Antworten aufzutauchen.
Die zentrale Erkenntnis daraus ist einfach: Unternehmen, die verstehen, was ihre Zielgruppe braucht, und Inhalte schaffen, die präzise und hilfreiche Antworten liefern, werden sich durchsetzen. Der Fokus verschiebt sich weg von einzelnen Keywords hin zu ganzen Themenwelten und der klaren Beantwortung spezifischer Nutzerfragen.
Wer jetzt abwartet, verliert wertvolle Zeit und den Anschluss. Diese Veränderung ist keine Zukunftsmusik, sie passiert jetzt. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die neue User-Journey aktiv mitzugestalten und Inhalte nicht länger nur für den Klick, sondern für die direkte Nennung in den AI Overviews zu optimieren.
Häufige Fragen zu AI Overviews vs. klassische SERPs
Rund um das Thema AI Overviews vs. klassische SERPs gibt es natürlich Fragen. Die wichtigsten davon wollen wir hier klären, damit Sie ein besseres Gefühl für die anstehenden Veränderungen bekommen.
Verschwinden die klassischen Suchergebnisse jetzt komplett?
Nein, das ist sehr unwahrscheinlich. Stellen Sie es sich eher als ein Nebeneinander vor: Beide Systeme haben ihre Berechtigung und werden je nach Suchanfrage ihre Stärken ausspielen.
AI Overviews sind gut für schnelle, faktenbasierte Antworten. Eine einfache Frage, eine direkte Antwort. Sobald es aber um komplexe Recherchen, das Bilden einer eigenen Meinung oder detaillierte Vergleiche geht, werden Nutzer weiterhin die Vielfalt der klassischen Suchergebnisse schätzen. Die Aufgabe für Marketer besteht darin, Inhalte so zu gestalten, dass sie in beiden Welten funktionieren.
Wie kann ich meine Inhalte für AI Overviews optimieren?
Der Kern ist einfach: Geben Sie klare und direkte Antworten auf die Fragen Ihrer Zielgruppe. Lösen Sie das Problem des Nutzers – präzise und ohne langes Gerede.
Was außerdem hilft:
- Strukturieren Sie Ihre Inhalte sauber. Klare Überschriften, Listen und Tabellen sind wertvoll.
- Nutzen Sie strukturierte Daten (Schema.org). Damit geben Sie den Suchmaschinen den nötigen Kontext, den sie brauchen, um Ihre Informationen richtig zu verstehen.
- Bauen Sie Autorität auf (das E-E-A-T-Prinzip). Google greift für seine KI-Antworten auf Quellen zurück, denen es vertraut. Seien Sie eine dieser Quellen.
Wenn die Klicks zurückgehen, ist SEO dann tot?
Ganz und gar nicht. Aber die Ziele von SEO verschieben sich. Es geht nicht mehr nur darum, so viel Traffic wie möglich auf die eigene Website zu lenken. Die reine Markenpräsenz direkt in den Suchergebnissen wird immer wichtiger.
Wenn Ihre Marke oder Website in einem AI Overview genannt wird, ist das ein großer Vertrauens- und Autoritäts-Boost – selbst wenn niemand darauf klickt.
SEO wird dadurch strategischer. Das neue Ziel ist es, als die eine, verlässliche Quelle für ein bestimmtes Thema wahrgenommen zu werden. Sichtbarkeit in der Antwort ist das neue Ranking.